Bildung und Teilhabe im Irak unterstützen

Die Tür an Tür – Digitalfabrik möchte auch in der Entwicklungshilfe mit digitalem Know-how unterstützen. Gemeinsam mit dem Govenor der Region Dohuk, Farhad Atrushi und Serdar Yüksel, MdL und Mitinitiator des Flüchtlingsdorfes Ruhrgebiet im Nordirak, haben wir uns ausgetauscht wie eine Versorgung mit Informationen, Bildungsinhalten oder Teilhabetheme im Irak stärker und mit Hilfe von Digitalisierung vorangebracht werden kann.

Ein hohes Potenzial ist vor allem im Rahmen der IT-Infrastruktur im Irak vorhanden. Camps, Dörfer und Regionen verfügen nicht immer über IT-Netzwerke, um bestimmte Angebote und Services dort anzubieten. Eine Idee, die im Rahmen des Austausches besprochen wurde, ist die Erstellung eines Konzepts, um das „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW“ mit Bildungs- und Teilhabeinhalten, sowie einer WLAN-Infrastruktur zu versorgen.

Das Ziel des „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW“ ist klar formuliert: Es geht darum, den Menschen eine Perspektive in ihrer Heimat zu geben, damit sie – wenn die Orte, aus denen sie geflohen sind, eines Tages befreit sein werden – dorthin zurückkehren und helfen können, ihre Heimat wieder aufzubauen.

Deshalb wurde neben den Wohncontainern eine Bäckerei eingerichtet. Die Bäckerei hilft, die Versorgung mit dem Grundnahrungsmittel Brot sicherzustellen, bietet aber auch eine echte Beschäftigungsmöglichkeit, denn das Brot dient nicht nur dem Eigenverzehr, sondern wird auch verkauft. Mit technischer Unterstützung der GIZ (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit), die in der Region bereits engagiert ist, wurde eine Schule für 1.000 Kinder gebaut und komplett eingerichtet. Eine Ladenstraße mit 25 Basaren, in den Flüchtlinge in Eigeninitiative den Grundstein für ein eigenes Kleingewerbe legen können, wurde ebenfalls gebaut. Hier sind z.B. ein Friseursalon, ein Haushaltswarengeschäft, ein Handyladen und eine Reparaturwerkstatt für Haushaltselektronik entstanden.

Ein Jugendzentrum und eine Therapiezentrum zur therapeutischen Betreuung traumatisierter Frauen und Mädchen wurden in den ersten Wochen des Jahres 2017 fertiggestellt. Und schließlich sind die Wohncontainer so konstruiert, dass man sie auf einen Sattelschlepper laden und später einmal mit in die befreiten, aber zerstörten Ortschaften und Dörfer nehmen kann: Dann haben die Flüchtlinge zum Neustart immerhin schon eine stabile Unterkunft.

Wir sind gespannt, ob wir eine gemeinsame Kooperation auf die Beine stellen können, um das Projekt zu unterstützen.

Treffen im Düsseldorfer Landtag. Auf dem Bild (v.l.n.r.) Serdar Yüksel MdL, Farhad Atrushi, Sven Seeberg