Podiumsdiskussion bei der Jubiläumsfeier von Tür an Tür – Integrationsprojekte gGmbH mit Tülay Ateş-Brunner, Stephan Schiele, Martina Wild, Hannes Schammann, Mohammad Sarhangi und Betiel Berhe auf der Bühne des Depot 29 in Augsburg.

20 Jahre Tür an Tür – Ein Abend voller Impulse, Begegnungen und Musik

Am 3. Juli 2025 haben wir unser 20-jähriges Bestehen gefeiert – mit über 200 Gästen, vielen berührenden Momenten und dem klaren Blick nach vorn. Unter dem Motto „Umbrüche gestalten. Zivilgesellschaft stärken.“ kamen Menschen aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wissenschaft, Kultur und Politik im Depot 29 in Augsburg zusammen.

Stadtführung als Auftakt

Schon vor Beginn der Abendveranstaltung nutzten rund 40 Gäste unser Angebot, Augsburg aus einer besonderen Perspektive zu erleben: Bei einer Stadtführung im Rahmen unseres Projekts „Meine Stadt – Meine Geschichte“ (DiWA 4.0 – Das inklusive Wir in Augsburg) wurde deutlich, wie viel migrantische Geschichte im Stadtbild sichtbar (oder unsichtbar) ist. Das Interesse und Feedback waren überwältigend.

Ein Einstieg mit Haltung und Humor

Der Abend begann mit einem besonderen Auftritt: Der Kasperl der Augsburger Puppenkiste brachte das Publikum mit Witz und Tiefgang zum Nachdenken – über Migration, Miteinander und das Leben in einer vielfältigen Gesellschaft.

Zwei Jahrzehnte Engagement – und der Blick nach vorn

Unsere beiden Geschäftsführer*innen Tülay Ateş-Brunner und Stephan Schiele blickten zurück auf 20 Jahre Projektarbeit – und nach vorn auf die Aufgaben, die bleiben.

„Wir leben in einer Gesellschaft, die immer vielfältiger wird, in der Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenkommen. Und ich glaube, das ist eine große Chance für uns alle“, sagte Tülay Ateş-Brunner.

Starke Keynotes, klare Worte

In zwei eindrucksvollen Vorträgen wurden zentrale Fragen unserer Arbeit beleuchtet:

  • Prof. Dr. Hannes Schammann (Universität Hildesheim / Sachverständigenrat für Integration und Migration) nahm die Gäste mit auf eine Reise durch die Realitäten kommunaler Integrationspolitik. Er sprach über die Spannungsfelder von Ressourcenknappheit, wachsender Politisierung und dem Mut, Dinge neu zu denken.
  • Dr. Mohammad A.S. Sarhangi (TU Berlin) stellte die Frage, wie sich die gesellschaftliche Wahrnehmung von Migration seit 2015 verändert hat – und wie sich eine Politik der Abschottung auf die emotionale Landschaft der Gesellschaft auswirkt. In seinem Vortrag „Kältegrade“ erinnerte er daran, wie wichtig unbequeme Stimmen sind. Er verglich die Rolle der Zivilgesellschaft mit schrillen Tönen in der Musik: unbequem, aber notwendig. Ein Appell, der nachwirkte.

Raum für Diskussionen und Perspektiven

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Martina Wild (2. Bürgermeisterin Augsburg), den beiden Referenten sowie unserer Geschäftsführung ging es um die Frage: Wie können Teilhabe, demokratische Räume und verlässliche Strukturen gesichert werden? Eines wurde klar: Es braucht langfristige Allianzen, mutige Entscheidungen und engagierte Menschen auf allen Ebenen.

Musik, Stimmung und Moderation

Die Veranstaltung war auch musikalisch besonders: Mjalisuso begeisterte mit Gesang und Kora, mit Percussion begleitet von Mohamed Diedhiou. Spätestens als getanzt wurde, war klar: Dieser Abend hatte Kraft.

Mit viel Gespür für Themen und Menschen führte Autorin und Moderatorin Betiel Berhe durch das Programm – professionell, herzlich und mit der richtigen Mischung aus Tiefe und Leichtigkeit.

Danke, dass Sie mit uns gefeiert haben

Die Jubiläumsfeier war für uns mehr als ein Rückblick. Sie war Ermutigung, Motivation und ein Zeichen dafür, wie viel wir gemeinsam bewegen können.

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