Die Wohnungssuche ist für viele Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte eine große Herausforderung. Diskriminierung, Sprachbarrieren und fehlender bezahlbarer Wohnraum erschweren den Zugang zum Wohnungsmarkt. Dabei ist die eigene Wohnung eine zentrale Voraussetzung für Sicherheit und gesellschaftliche Teilhabe.
Über 100 Teilnehmende im Austausch zu Ideen und Erfahrungen
Beim bundesweiten Netzwerktreffen „Wohnen statt Unterbringung“ trafen sich über 100 Engagierte aus Migrantenselbstorganisationen, Wohlfahrtsverbänden, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik. Gemeinsam diskutierten sie Rahmenbedingungen und Impulse, damit Menschen mit Migrationsgeschichte nicht nur untergebracht werden, sondern selbstbestimmt wohnen können.
Im Mittelpunkt standen:
-
Erfahrungen aus der Wohnraumakquise
-
Community-basierte Ansätze und Peer-Projekte
-
Kooperationen mit der Wohnungswirtschaft
-
Digitale Tools als Orientierungshilfen
Ein Zwischenstopp auf dem steinigen Weg zur Wohnung
Das Netzwerktreffen bot die Gelegenheit neue Wege zu denken. In praxisnahen Sessions wurden Erfahrungen geteilt, Fragen diskutiert und neue Netzwerke aufgebaut. Initiativen aus ganz Deutschland präsentierten ihre Projekte – von solidarischen Wohnprojekten bis zu lokalen Bündnissen.
Podium diskutiert strukturelle Bedingungen für mehr Teilhabe
Unter dem Titel „Gemeinsam Wohnraum schaffen – statt Unterbringung verwalten“ kamen auf dem Podium Stimmen aus Politik, Verbänden und Praxis zu Wort:
-
Stephanie Tonn (Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration)
-
Karl Straub (Integrationsbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung)
-
Martina Wild (Zweiter Bürgermeisterin der Stadt Augsburg)
-
Mitra Sharifi Neystanak (AGABY)
-
Tjerk Wehland (Verband bayerischer Wohnungsunternehmen e. V.)
-
Joachim Krauß (BAG Wohnungslosenhilfe)
Der Austausch zeigte: Förderprogramme sind wichtig, aber nicht genug. Es braucht langfristige Strategien, gemeinwohlorientierte Strukturen und quartiersbezogene Ansätze, um Menschen nachhaltig in Wohnraum zu bringen.
Netzwerke stärken, Perspektiven schaffen
Das Netzwerktreffen war ein weiterer Schritt auf dem gemeinsamen Weg zu chancengerechtem Zugang zu Wohnen. Die Impulse und Ideen der Teilnehmenden sollen nun weitergetragen und in die Praxis überführt werden – lokal, strukturell und gemeinschaftlich.
Veranstaltet wurde das Treffen in Kooperation mit der Welcome Alliance von ProjectTogether, dem Haus der Kulturen – Interkulturelle Begegnungsstätte e. V. und Afropa e. V..
Gefördert wurde es durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Beauftragte für Antirassismus.
Weitere Informationen zum Projekt Wohnen statt Unterbringung.