Ohne sie geht nichts mehr. Zum Internationalen Tag der Migrant*innen

Der 18. Dezember ist „Welttag der Migrantinnen und Migranten“. An diesem Tag werden alle Staaten daran erinnert, die Rechte von Menschen aus einem anderen Land zu schützen. Aktuelle Studien zeigen, dass Deutschland und viele andere Staaten von Migration profitieren.

Im Jahr 2000 haben die Vereinten Nationen den 18. Dezember zum „Welttag der Migrantinnen und Migranten“ erklärt.

Man wollte damit die Verabschiedung der „Internationalen Konvention zum Schutz der Rechte aller Wanderarbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen“ aus dem Jahr 1990 feiern. Seither sind am 18.Dezember alle Staaten dazu aufgefordert, das Bewusstsein über die Menschen- und Grundrechte von Migrant*innen zu fördern und Maßnahmen zu ihrem Schutz voranzutreiben.

Wanderungsbewegungen gehören von Beginn an zur Menschheitsgeschichte. Schon immer haben Menschen versucht, auf Hunger, Umweltkatastrophen, Kriege, Diskriminierung u.a. mit dem Verlassen ihrer Heimat zu reagieren und woanders bessere Lebensbedingungen zu suchen. Diese Menschen machen nur einen relativ kleinen Teil aller Migrant*innen weltweit aus, ihre Zahl ist aber in den letzten Jahren stark gestiegen.

Der häufigste Grund für die Menschen ihre Heimat zu verlassen, ist die Arbeit

Viele Ziel-Staaten profitieren von den globalen Menschenströmen. Auch in Deutschland wäre ein Funktionieren des Arbeitsmarktes ohne diese Fachkräfte – mit und ohne Fluchtgeschichte – gar nicht mehr möglich. Hierzu gibt es drei brandaktuelle Studien:

  • OECD: International Migration Outlook 2021

Der „International Migration Outlook 2021“ der OECD wurde Ende Oktober 2021 veröffentlicht. Hier werden die Entwicklungen der Migrationsbewegungen in den OECD-Ländern analysiert. Ebenfalls befasst sich der Bericht mit den Arbeitsmarktergebnissen von Neuzugewanderten. In den vergangenen Jahren sind die Migrationszahlen gestiegen und die Integration der Neuzugewanderten hat sich laut OECD verbessert.

  • Friedrich-Ebert-Stiftung: Ohne sie geht nichts mehr

Die Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) mit dem Titel „Ohne sie geht nichts mehr“ vom November 2021 macht den wichtigen Beitrag deutlich, den Migrant*innen zum Funktionieren der deutschen Wirtschaft leisten. Diese positive Entwicklung gilt laut FES zunehmend auch für Schutzsuchende: Immer mehr Menschen mit Fluchtgeschichte kommen erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt an.

  • BMAS: Begleitevaluation der arbeitsmarktpolitischen Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat ebenfalls im November 2021 den Schlussbericht der „Begleitevaluation der arbeitsmarktpolitischen Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete“ veröffentlicht. Hier wurden die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen nach SGB II und SGB III für Geflüchtete untersucht. Gegenstand der Evaluierung waren beispielsweise Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung, Maßnahmen zur Berufswahl und Berufsausbildung oder Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Maßnahmen den Arbeitsmarkterfolg Neuzugewanderter deutlich erhöhen. Der Einsatz dieser Qualifizierungsmaßnahmen sei sogar aufgrund der positiven Beschäftigungseffekte wirtschaftlich.