Geschichten der Flucht & der Ankunft

Sichtlich schwer fiel einigen der aus der Ukraine geflüchteten Frauen, in der Ausstellung „Geschichten der Flucht & der Ankunft. Erfahrungen ukrainischer Frauen, erzählt durch Objekte“ die Erlebnisse anderer nach Augsburg oder in die West-Ukraine geflüchteten Frauen kennenzulernen, ist doch deren Geschichte vielfach auch ihre Geschichte. Jene von Luftalarm und Bomben, von hastigem Zusammenpacken und von ungewissem Aufbruch. Und doch betonten sie, wie wichtig der Besuch der Ausstellung für ihre Seele gewesen sei, um auf großformatigen Plakaten oder in kleinen Videosequenzen zu sehen, dass sie nicht alleine sind in ihrem Schmerz um das Verlorene und in ihrer Sorge um die Zukunft. Ein junger Mann aus Afghanistan ergriff das Wort und schilderte seine Fluchterlebnisse, in vielem ähnlich, in manchem ganz anders, verbindend.

Der Deutsch-Ukrainischen Dialog e.V., einer der Ideengeber und Initiatoren der Ausstellung, hatte Freiwillige und Geflüchtete bei Tür an Tür eingeladen, die Ausstellung in einer eigenen Veranstaltung kennenzulernen. Organisiert von der Integrationslotsin für die Stadt Augsburg bei der Tür an Tür-Integrationsprojekte gGmbH nahmen neben unkrainischen Geflüchteten und Freiwilligen auch Geflüchtete aus Afghanistan, Eritrea und dem Irak teil, insgesamt 20 Personen.

Dr. Tetyana Hoggan-Kloubert, Vorsitzende des Deutsch-Ukranischen Dialog, erläuterte auf Deutsch und Ukrainisch wie schwer vielen Frauen fiel, über Krieg und Flucht zu sprechen, so dass erst ein Gespräch über die von ihnen auf die Flucht mitgenommenen Gegenstände eine zaghafte Annäherung ermöglichte: So erzählen in der Fotoausstellung 40 Frauen in Augsburg sowie in Lwiw und Tscherniwzi, Ukraine, welche Gegenstände sie auf ihre Flucht mitgenommen haben und was sie in dieser Zeit gestärkt hat. Jedes Bild erzählt eine Geschichte, jedes Objekt birgt eine Welt von Erinnerungen. Eine Hommage an all diejenigen, die fliehen mussten und nach Halt suchten: https://kunstsammlungen-museen.augsburg.de/flucht-ankunft

Ein herzlicher Dank an Tetyana und alle, die dabei waren. Ein herzlicher Dank an alle, die nicht dabei stehen bleiben, Geflüchtete auf abstrakte Zahlen zu reduzieren, sondern stets und immer wieder die einzelnen Menschen sehen mit ihren „Geschichten der Flucht & der Ankunft“.

Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 10.03., täglich 10 – 17 Uhr, im Schaezlerpalais Café und Liebertzimmer zu sehen. Der Eintritt ist frei.